Aktuelle Forschungsthemen Druck- und Medientechnologie

Genre-abhängiger Dokumentenentwurf

Kontakt: Frederik Schlupkothen, M.Sc.

Dokumente können, analog zur Differenzierung zwischen Syntax, Semantik und Pragmatik, unter drei sich ergänzenden und wechselwirkenden Aspekten betrachtet werden: Formaspekt, Inhaltsaspekt und kontextuelle Beziehungen eines Dokuments [1]. Diese Unterteilung erlaubt eine differenzierte Analyse gegebener Dokumente unter den genannten Aspekten und der Wechselwirkung zwischen diesen.

Um die Analyse auf kleinere Mengen von Dokumenten zu fokussieren und um deren Ähnlichkeit zusätzlich zu gegebenen logischen Strukturen (z.B. in einer DTD) zu untersuchen, wird das Konzept des Genres [2] als Invariante im Zusammenspiel der genannten drei Aspekte ausprobiert. Dabei wird angenommen, dass Dokumente eines Genres auf verschiedenen (Platt-) Formen, auf denen eine Realisation möglich ist, nur Änderungen unterworfen sind, die i.w. die Randbedingungen der jeweiligen Ausgabeplattform berücksichtigen.

Für etablierte Genres aus dem Volltextbereich gibt es bereits Transformationslösungen für unterschiedliche Ausgaben: Die Text Encoding Initiative (TEI) stellt speziell für literarische Genres Lösungen bereit [3]. Darauf aufbauend wird erforscht, was allgemein ein Genre in einem problemadäquaten Publikationsprozess ausmacht. Sind die Zusammenhänge und Ausprägungen eines Genres, die im Verlagswesen oft zum „tacit knowledge“ gehören, bekannt, können diese bei der crossmedialen Produktion explizit eingesetzt werden.

[1] Pédauque, R. T. und J.-M. Salaün: Le document à la lumière du numérique. C&F éditions, Caen 2006.

[2] Bateman, J.: Multimodality and Genre: A foundation for the systematic analysis of multimodal documents. Palgrave Macmillan, London 2008.

[3] TEI Consortium, eds.: TEI P5: Guidelines for Electronic Text Encoding and Interchange. 2.0.1. 21-Dec-2011. TEI Consortium. www.tei-c.org/Guidelines/P5/ (24.01.2012).

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