Aktuelle Forschungsthemen Druck- und Medientechnologie

Homogenitätsbestimmung von Digitaldruckerzeugnissen

Links: homogen; Mitte: inhomogen Typ 1; Rechts: inhomogen Typ 2

Kontakt: Timo Raabe, M.Sc.

Der Digitaldruck gewinnt zunehmend an Marktanteilen in unterschiedlichen Produkt-Segmenten. Dies bestätigen unter anderem die steigenden Verkaufszahlen seitens der Hersteller von Digitaldrucksystemen und die Ergebnisse aus Entwicklungsstudien wie sie beispielsweise von der Pira International durchgeführt werden [1].

Um den marktspezifischen Anforderungen im Produktionsdruck gerecht werden zu können, hat sich der Digitaldruck den jeweiligen Qualitätsansprüchen zu stellen. Hinsichtlich der Druckqualität bestimmt der Bogen-Offset überwiegend die anzustrebenden Vorgaben.

Der Begriff „Druckqualität“ wird anhand verschiedener Merkmale definiert. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal behandelt die Homogenität gedruckter Flächen. Eine gedruckte Fläche wird dann als homogen wahrgenommen, wenn Helligkeit- und Farbeindruck über die gesamte Fläche gleichmäßig erscheinen. Generell wird unterschieden zwischen periodischen und nichtperiodischen Ausprägungen. Eine periodische Ausprägung charakterisiert eine „Streifigkeit“ (Typ 1) und eine nichtperiodische Ausprägung eine „Wolkigkeit“ (Typ 2) im Druckbild, siehe nachstehende Abbildung.

Während die Ausdrucke von InkJet-Systemen eher zu periodischen Streifenmustern tendieren, neigen die Ausdrucke von elektrofotografischen Drucksystemen eher zu einer Kombination beider Ausprägungstypen.

In der einschlägigen Literatur sind verschiedene Verfahren zur messtechnischen Beschreibung der Homogenität gedruckter Flächen beschrieben. Stellvertretend hierzu sollen beispielsweise die Verfahren zur Homogenitätsbestimmung nach den Vorgaben der „ISO/IEC 13660“ und dem „Handbuch zur technischen Abnahme von Bogen-Offsetmaschinen“ genannt werden.

Die ISO/IEC 13660 beschreibt ein Verfahren zur messtechnischen Bewertung homogener Flächen von Office-Drucksystemen als Ausgabegerät. Dabei wird die Homogenität über eine quadratische Mittelwertbildung einzelner Segmente einer vorab definierten Fläche quantifiziert [2]. Dieses Verfahren lässt eine Bewertung der Homogenität des Typs 2 zu. Im Gegensatz zur „ISO 13660“ beschreibt das im „Handbuch zur technischen Abnahme von Bogen-Offsetmaschinen“ aufgeführte Verfahren eine quantitative Messmethode von homogenen Flächen des Typs 1. Hierbei soll eine Nachbarschaftsanalyse von spaltenweise ermittelten Farbwerten Aufschluss über die Homogenität geben [3].

Im Rahmen eines Forschungsprojekts soll nun untersucht werden, in wieweit bestehende Verfahren zur Bewertung der Homogenität für Digitaldrucksysteme aus dem Bereich des Produktionsdrucks geeignet sind.

[1] The Future of Global Printing to 2016. Pira International, Cleeve Road, Leatherhead, Surrey, KT22 7RU, UK

[2] Information technology – Office equipment – Measurement of image ISO/IEC 13660:2001(E)

[3] Handbuch zur technischen Abnahme von Bogen-Offsetdruckmaschinen Bundesverband Druck E.V., Wiesbaden

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